Das Planspiel „Was macht eigentlich eine Bezirksvertretung?“

Für den 12.04.2024 lud der Kreisverband Bielefeld zum Kommunalpolitischen Planspiel ein. Insbesondere wurden Interessierte aus Schildesche, Jöllenbeck und Dornberg eingeladen.
Gekommen waren 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche die Gelegenheit nutzen, um praxisnahe Einblicke in die regionale Kommunalpolitik zu bekommen.

Begrüßt wurden die Anwesenden von Sina Radert und Andre Flöttmann, die auch die Veranstaltung moderierten.

Start war die Verteilung von Rollen mit individuellen Regieanweisungen.
Prof. Dr. Martin Sauer, ehemaliger Bezirksbürgermeister aus Schildesche, war durch seine frühere Tätigkeit prädestiniert für die Rolle des fiktiven Bezirksbürgermeisters und somit formeller Sitzungsleiter. Peter Grün, aktueller Bezirksbürgermeister, stellte als Vertreter der Verwaltung eine Verwaltungsvorlage zur Entwicklung eines Radweges vor. Die übrigen Teilnehmenden verteilten sich auf die in der Bezirksvertretung gewählten Parteien. Die aktiv Eingebundenen übernahmen eine individuelle Rolle inhaltlich abhängig von den jeweiligen Parteien. Aber auch innerhalb der Parteien waren zunächst die zugrundeliegenden Positionen nicht einheitlich.

Eine parteiinterne Erstabstimmung fand infolgedessen zwischen den einzelnen Teilnehmenden statt.
In der vom Bezirksbürgermeister eröffneten fiktiven Bezirksversammlung stellten die Fraktionsvorsitzenden die jeweilige Position ihrer Partei dar, worüber dann diskutiert wurde.

Wie zu erwarten, war nach der ersten Runde ein gemeinsamer Konsens nicht ersichtlich. Daraufhin wurde innerhalb der Fraktionen eingehend beraten, welche Positionen unabdingbar sind und inwiefern man bereit wäre, Kompromisse ggf. auch modifiziert einzugehen.

In der zweiten Runde zeichnete sich bereits bei diversen Parteien ein mehrheitlich getragener Konsens ab. Das führte zu einem Mehrheitsbeschluss in der Bezirksvertretung, wonach die Verwaltung ihre Vorlage dahingehend überprüfen sollte. Im Rahmen einer nächsten Sitzung der Bezirksvertretung soll in zweiter Lesung die überarbeitete Vorlage der Verwaltung diskutiert werden.

Das Planspiel stellt eine realitätsnahe Simulation politischer Entscheidungsfindungsprozesse dar.

Trotz unterschiedlicher Standpunkte und Parteizugehörigkeiten fand man einen mehrheitlich getroffenen Lösungsansatz. Ziel dieser, aber auch vieler andere Zusammenarbeit in der Bezirksvertretung ist es, im Sinne der örtlichen Bevölkerung bestmöglich zu agieren.

Das Planspiel bot nicht nur Einblicke in die Arbeitsweise einer Bezirksvertretung, sondern förderte auch das Verständnis für die Komplexität kommunalpolitscher Entscheidungsprozesse und die Bedeutung konstruktiver Zusammenarbeit.