Grüne Stadtteilgruppe besucht die Medizinische Fakultät

2017 gab es aus Düsseldorf grünes Licht für den Standort der Medizinischen Fakultät in Bielefeld. An der Morgenbreede und der Straße Konsequenz begann dann 2020 der Aufbau des neuen Campus Süd. Als Bauherr konnte die Universität selber die Entwicklung des Standortes übernehmen und hatte gleich das Glück, mit der Übernahme des bereits bestehenden Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB) von der BGW, mit einem fertigen Gebäudekomplex zu starten. Ende 2021 war schon der erste Neubau, das Medizingebäude R.2, feriggestellt. So das im Wintersemester 2021/22 der Studienbetrieb mit den ersten 60 Studierenden beginnen konnte.

Bis 2025/26 wird die Medizinische Fakultät um sieben Gebäude erweitert, für die Forschung (R5), die Anatomie (R6), die Tierhaltung (R7). Dann werden 300 Studierende und 70 Professoren und Dozenten dort Lernen und Lehren.

Wobei das Medizinstudium in Bielefeld als Modellstudiengang eine Reihe neuer Akzente setzt, die heute der Standart einer medizinischen Ausbildung sind.  Dazu gehört ein früher Praxisbezug, so das schon ab dem 2. Semester in Kliniken oder Arztpraxen die praktische ärztliche Tätigkeit erfahren wird. Ab dem 6. Semester beginnt die klinische Phase. Dabei kooperiert die Medizinische Universität mit den 3 zum Universitätsklinikum zusammengeschlossenen Krankenhäuser: dem Evangelische Klinikum Bethel (EvKB), dem Klinikum Bielefeld und dem Klinikum Lippe.

Ein Schwerpunkt des Studiums liegt auf der Kommunikation mit den Patient*innen. Die Studierenden lernen im Skills Lab Gesprächsführungstechniken, in denen das Zuhören und das Eingehen auf die Patient*innen praktisch eingeübt wird. Bei diesen simultierten Gesprächen stehen Schauspieler*innen des Bielefelder Stadttheaters zur Verfügung.

Eine große Rolle in der Ausbildung spielt die ambulante und hausärztliche Versorgung. Für die zukünftige Versorgung mit Hausärzten im Bielefelder Umland ist es eine große Chance wenn sich zukünftige Mediziner*innen hier niederlassen.

Ein weiteres zentrales Thema in der medizinischen Ausbildung ist die Beachtung von Gender- und Diversitätsaspekten. Das Frauen manchmal andere Symptome zeigen und andere Medikamente und Therapien brauchen ist bekannt. Dieses Wissen und die Folgerungen daraus werden in der Ausbildung stärker verankert. Praktische Übungen wie z.B. Mund zu Mund Beatmung werden an Dummys ausgeführt. Das es dafür auch farbige Übungsexemplare gibt, ist ein kleiner aber nicht unbedeutender Schritt in Richtung Diversität.

Und nicht zuletzt spielt auch die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen aus dem Medizinischen Bereich eine stärkere Rolle. Der Arzt, die Ärtzin ist nicht länger der oder die alleinige Expert*in oder Spezialist*in für Anamnese und Behandlung. Studierende arbeiten schon in der Ausbildung in interprofessionellen Teams mit Physiotherapeuten, Pflegepersonal und Rettungssanitätern zusammen.

Trotz eines engen und ambitionerten Zeitplanes für den weitere Aufbau der Medizinischen Fakultät, gehen die verantwortlichen Bauherren der Universität davon aus, das bis 2028/2029 der neue Campus Süd vollständig erschlossen ist. Mit Photovoltaik auf den Dächern, begrünten Fassaden, mit Gastronomie im einem schicken Ambiente. Und im Idealfall – das ist ein gemeinsamer Wunsch – dann auch über die Straßen Konsequenz und Morgenbreede mit ÖPNV Anbindung.