Zurückziehung des früheren Antrags zum Bau eines zusätzlichen Parkplatzes und Planung eines „Wohnmobilhafens“ am Obersee 7. Oktober 202213. Januar 2023Antrag:Die BV Schildesche zieht ihren früheren Antrag auf Bau eines zusätzlichen Parkplatzes am Oberseezurück. Auch die Planungen für einen „Wohnmobilhafen“ auf dem städtischen Grundstück an derWesterfeldstraße neben dem Viadukt sollen nicht fortgeführt werden.Begründung:Der Obersee gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen der Bielefelder. Angefahren wird er in derRegel mit dem Auto. Das lässt schnell den Schluss zu, dass am Obersee noch mehr Parkraumgeschaffen werden muss. Mittlerweile ist durch das Bielefelder Mobilitätskonzept ein Umdenken inGang gesetzt. Durch den im Sommer 2021 eingeführten OberseeBus sollte ein Anreiz geschaffenwerden, den ÖPNV für die Fahrt zum Obersee zu nutzen. Bisher wird dieses Angebot allerdingswenig genutzt; ein Vorschlag zur Verbesserung des Angebots und zur Erhöhung der Attraktivitätwurde bereits von der BV Schildesche am 1.9.22 eingebracht. Ebenso wurde bereits mit demUmweltbetrieb vereinbart, zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder am Obersee zuerrichten. Die Schaffung weiteren Parkraums wäre da kontraproduktiv und widerspricht demMobilitätskonzept, das auf die Verringerung des individuellen PKW-Verkehrs zielt.Im Übrigen wird auf den einstimmigen Beschluss des Naturschutzbeirates der Stadt in seiner Sit-zung vom 7.9.2021 verwiesen, der sich gegen eine Überplanung der Wiese ausgesprochen hat so-wie auf folgende Argumente des BUND Kreisverbands Bielefeld und des NABU Bielefeld:Die Stadt Bielefeld ist Gründungsmitglied des Kommunalbündnisses für biologische Vielfaltund hat sich damit u.a. zur Erhaltung und Stärkung der biologischen Vielfalt verpflichtet. An-gesichts der Bestandsrückgänge selbst bei häufigen bzw. ungefährdeten Amphibienartenbundesweit (vgl. Rote Liste 2020) und wohl auch in Bielefeld (Amphibienschutzkonzept derStadt Bielefeld 2021) sind alle bekannten Amphibienpopulationen zu schützen.Aus Gründen des Arten- und Klimaschutzes muss auf jede unnötige Inanspruchnahmevon Flächen verzichtet werden. Die für einen weiteren Parkplatz am Obersee vorgeseheneFläche ist ein Rückzugsraum für Amphibien. Wichtig ist die Fläche zudem als Frischluft-schneise, auf die angesichts der zunehmenden Temperaturen nicht verzichtet werden sollte.Die für die Errichtung eines Parkplatzes bzw. Wohnmobilhafens erforderlichen Gelder sindbei den in Zukunft geplanten umfangreichen Investitionen der Stadt in klimafreundliche Mo-bilitätsprojekte nicht vertretbar.Sowohl ein Parkplatz als auch ein Wohnmobilhafen sind mit einer Verkehrswende nicht ver-einbar.Wenn die Busverbindung zum Obersee, wie im Beschluss der BV vom 1.9.22 vorgeschlagen, künftigdeutlich verbesserte Möglichkeiten bietet, den Obersee auch ohne PKW zu erreichen, sind zusätzli-che Parkplätze entbehrlich. Wir setzen uns dafür ein, die Bürgerinnen und Bürger dann gezielt, z.B.per Flyer oder Radio Bielefeld oder mit Werbung seitens moBiel über das verbesserte Angebot zuinformieren. Ähnlich wie bei der Einführung der des Schönwetter-Busses nach Olderdissen solleine gute Werbung die hohe Bedeutung des Obersees und seine Nutzung als Erholungsort und diedamit notwendige Rücksichtnahme durch weniger Individualverkehr herausgestellt werden.Als Wohnmobil-Stellplatz eignet sich die Wiese aus unserer Sicht auch deshalb nicht, weil es andieser Stelle eine erhebliche Geräuschentwicklung durch die Bahnstrecke gibt, besonders nachtsdurch die Güterzüge. Ein weiterer Ausbau des vorhandenen und gut eingeführten Wohnmobilstell-platzes auf dem Johannisberg erscheint uns ökologisch wie ökonomisch weit sinnvoller und günsti-ger.gez.Bündnis 90/Die GrünenRuth-M. WegnerSPDJörg BeneschDie LinkeBernd AdolphAn: Bezirksamt Jöllenbeck, Frau Marina Knoll-MeierBehandelt am:20.10.2022Beschluss: - mit Mehrheit beschlossen -