Holzeinschlag im Bultkamp-Grünzug

Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Die Linke
Sitzungder BV Schildesche am 06.05.2021

Zur nächsten Sitzung der BZV Schildesche am 6.5.2021 stellen wir die Frage nach der Notwendigkeit der tiefin das Gelände reichenden Holzeinschläge, der Verwendung von schwerem Gerät und des Verbleibs des Todholzes im Bultkamp-Grünzug

Begründung:

Schon wieder ist in einem Areal des Schildescher Grünzuges in den Baumbestand unverhältnismäßig tief eingeschlagenund massiv ausgelichtet worden. Obendrein wurde im Bultkamp-Grünzug nahe der Fußgänger-und Radfahrerquerung Westerfeldstraße, Richtung Grabeland, in die Aue des Schlosshofbachs erneut mit schwerem Gerät auf sumpfigem Untergrund vorgegangen. Die überwiegend gesunden Weiden-und Erlenstämme wurden grob zusammengeschoben und über Wochen bis heute liegen gelassen. Die gleiche Situation findet sich an dem Gehweg in dem Auwald an der Einmündungsstelle des Sudbrack-/Schosshofbaches Nähe der Hundeschule wieder.

Erst vor einigen Wochen wurde durch den Umweltbetrieb und das Forstamt ein unverhältnismäßig tiefer Einschlag am Horstheider Weg vorgenommen. In diesem Bereich tragen in jedem Jahr die Amphibienschützer Kröten, Frösche und Molche über den vielbefahrenen Weg, um ihnen das Ablaichen zu ermöglichen. Dieser unverhältnismäßige Einschlag an dieser Stelle rief vor ca. 6 Wochen die Amphibienschützer und die Naturschutzverbände auf den Plan und es kam vor Ort zu einer Diskussion mit Vertretern des Umweltbetriebes, Umweltamtes und Stadtförsterei. Die Amtsvertreter mussten letztendlich konstatieren, dass „doch wohl einiges falsch gelaufen sei.“ Das abgesägte Holz sei ganz bewusst liegengelassen worden, um dieses durch die Verrottung dem Verwertungszyklus der Natur zu überlassen.

Alle diese Maßnahmen würden mit der Maßgabe geschehen, der Verkehrssicherheitspflicht nachzukommen. Aber wie soll denn ein 50 bis 100 Meter vom Straßenrand der Westerfeldstraße entfernt stehender Baum über diese Distanz Verkehrsteilnehmer schädigen? An der Westerfeldstraße blieben nicht nur zwei nutzlos aufgetürmte mannshohe Altholzberge zurück, die einige Mitbürger als Einladung, sich dort ihrer Müllsäcke und weiterer Abfälle zu entledigen, verstanden haben.

Anscheinend wiegt für die Verwaltung die Ersparnis der Grünflächenpflege durch diese Radikalschnitte mehr als Natur-und Artenschutz und die CO2-Bindungsfähigkeit der Bäume. Sollte angesichts des Klimanotstandes das städtische Grünflächenamt nicht eher beispielgebend sein?