3. Grünes Stadtteiltreffen am 3. März 2021

Punkt 1 der Tagesordnung des Stadtteiltreffens war die Vorbereitung der BZV Sitzung am 04. März.

Hier drei Anfragen, die gemeinsam von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke gestellt wurden:

  • Schulneubau am Brodhagen: Die Frage an die Verwaltung ist, ob die neu geplante Grundschule am Standort der Sekundarschule Gellershagen, im Bestandsgebäude der Sekundarschule errichtet werde kann und dafür die Sekundarschule einen Neubau erhält.
  • Wann wird der Umbau der Jöllenbecker Straße zur Ertüchtigung für den VAMOSEinsatz, Herstellung der Barrierefreiheit und Verringerung der funktionalen Mängel für den Rad– und Fußgängerverkehr begonnen und durchgeführt?
  • Eine weitere Frage ist, in welchem zeitlichen Rahmen die Apfelstaße im Bereich Sudbrackstraße und Kleine Heide ausgebaut wird?

Anträge, die zur Verabschiedung anstehen:

  • Die beiden Anträge, die den Ersatzbau des Altenheimes  Haus Laurentius betreffen, waren in der Sitzung am 28. Januar in 1. Lesung behandelt worden. Beide Anträge: Abbruch des B-Plan-Verfahrens Weihestraße (Ersatzbau Haus Laurentius) und  Änderung des B-Plans Nr. II/1/13.01 (Weihestraße) – Umwidmung als öffentliche Grünfläche – stehen nun in der BZV Sitzung am 04. März zur Abstimmung.
  • Antrag zur Berücksichtigung der Interessen der Sekundarschule Gellershagen beim Schulneubau am Brodhagen. Es gibt eine ganze Reihe von baulichen Aspekten, die beachtet werden müssen wenn am Standort der Sekundarschule eine neue Grundschule errichtet wird. Der SPD war es mit der Initiative dieses Antrages wichtig darauf hinzuweisen, das alle Planungen zur Erweiterung der Sekundarschule durch einen anderen Schulneubau nicht eingeschränkt werden dürfen. Das betrifft z.B. Schulhof- und Bewegungsflächen und die Errichtung zusammenhängender Jahrgangsräume.
  • Antrag auf Präsentation der vorgesehenenen Grünpflegemaßnahmen/Gründung einer Arbeitsgruppe „Jährliche Grünpflegemaßnahmen“. Schon in früheren Jahren war beantragt worden, dass das Umweltamt die im Frühjahr anstehenden Grünpflegemaßnahmen jeweils im Herbst des Vorjahres in der Bezirksvertretung vorstellt. Die Erfahrungen in diesem Jahr mit den Abholz- und Rodungsmaßnahmen am Horstheider Weg, an der Westerfeldstraße und an der Universität für den Bau der Medizinischen Fakultät, führen zu einem weiter gehenden Antrag. So soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, bestehend aus Mitarbeiter des Umweltbetriebes, Vertreter der Bezirksvertretung und Vertretern des NABU, BUND und naturwissenschaftlichen Vereins. Mit dem Ziel, pflegerische Grünerunterhaltungsmaßnahmen mit den Interessen des regionalen Naturschutzes abzugleichen und zu koordinieren.
  • Antrag auf Erhaltungsmaßnahme des Sees (frühere Drewer Mühle) am Horstheider Weg. Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob der See reaktiviert werden kann. Um im Sinne des Artenschutzes dieses Gewässer weiterhin für Amphibien und die dort lebenden Wasservögel zu erhalten Dafür sollte auch geprüft werden, einen Zulauf oder einen Bypass mit Zu- und Ablauf zum unmittelbar benachbarten Johannisbach anzulegen. Ein Bypass hätte die Funktion, den Teil der Aue durch den Anschluss des Sees an das benachbarte Naturschutzgebiet als „naturnahes Reservoir“ aufzuwerten.  Beckendorfer Mühlenbachtal, Schwarzbachtal“ als Gebiete mit ähnlicher biologischer Wertigkeit nachhaltig ökologisch zu verbinden und aufzuwerten.

Verabschiedet werden muss die Stellungnahme der Stadt Bielefeld zur Neuaufstellung des RegionalplansOWL für den Regierungsbezirk Detmold. Unsere GRÜNE Stellungnahme dazu haben wir erarbeitet und an anderer Stelle auf der Homepage dokumentiert. Erfreulich ist, dass in der Stellungnahme der Stadt der gesamte Grünzug in Schildesche – von der Uni bis zum Obersee – als regionaler Grünzug, als Bereich zum Schutz der Landschaft und der landschaftsorientierten Erholung und damit im Sinne des Klimawandels bzw. der Klimaanpassung als schützenswert eingestuft wird und nicht für Bebauung vorgesehen ist. Mit Ausnahme der Grabelandfläche an der Westerfeldstr. / Stapelbrede, die als Fläche für zukünftige Bebauung (Allgemeiner Siedlungsbereich) ausgewiesen ist. Zu diesem Punkt werden wir einen Antrag in die Sitzung einbringen, in dem wir fordern auch diese Fläche als innerörtlichen Freiraum im Grünzuggebiet zu belassen. Wir folgen damit auch den Beurteilungen der Naturschutzverbände, die Grabelandflächen eine hohe Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität zusprechen.

Ein weiterer Antrag betrifft die Umsetzung (Blüh-)Wiesenkonzept der Grünunterhaltung im Umweltbetrieb. Es geht um die Einsaat von Blühstreifen in den Grünanlagen und das umweltschonende Mähen der Wiesenflächen. Unter dem Motto “Naturnahme Wiesen für mehr Artenvielfalt”, sollen diese Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität in städtischen Grünflächen beitragen. Keine Frage, dass wir diesem Antrag zustimmen werden.

Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung ist der Bericht zum Sachstand der Martin-Niemöller-Gesamtschule. Im Vorfeld sind von uns und unseren Kooperationspartnern SPD und Linken eine Reihe von  Fragen erarbeitet worden. Sie betreffen den geplanten Beginn der Baumaßnahmen, die Kostenschätzung und vor allem die Planungen zur Verkehrssituation an der Straße An der Reegt. Da es nach dem Neubau zwei Schulstandorte geben wird, ist die Frage nach sicheren Überquerungsmöglichkeiten an dieser Stelle, bei gleichzeitigem Bus- und Autoverkehr eine wichtige Frage, zumal bisher dazu keine Planungen bekannt sind.

Punkt 2 der Tagesordnung: Anliegen der Mitglieder aus dem Stadtbezirk

Der Obersee war Thema. Während des kurzen Wintereinbruchs nutzten viele Menschen den zugefrorenen See für Freizeitaktivitäten. Nicht nur an diesen Tagen war das Müllaufkommen ein großes Problem. Einkehrmöglichkeiten gibt es nicht, alles was verzehrt wird, wird als To Go Produkte angeboten. Die Folge sind überquellende Mülleimer und auch viel “wildes Entsorgen”. Die städtischen Mitarbeiter fahren deswegen aber keine zusätzliche Touren. Eine Lösung wäre, wenn sehr viel größere Müllbehälter am Obersee und auch im Grünzug aufgestellt würden. Die Menschen werden auch weiterhin ihre Freizeit im Grünen verbringen und Verpflegung dabei haben. Leider sind nicht alle so aufmerksam und nehmen den Müll zum Entsorgen mit nach Hause. Ein Antrag zum Aufstellen größerer Müllbehälter soll für die nächste BZV Sitzung von uns gestellt werden.

Ein weiterer Punkt zum Obersee war die anstehende Verlängerung der Pachtverträge des Seekrug Wirtes. Es besteht die Befüchtung, dass die Anträge des Wirtes auf weiteren Ausbau seines Angebotes, zu weiteren Bauten und vermehrten Verkehr führen werden. Da dieser Teil des Seegebietes nicht mehr zum Bezirk Schildesche gehört, wollen wir bei den Jöllenbecker Grünen nachfragen, wie sie zu der Verlängerung der Pachtverträge und den Planungen des Seekrug Wirtes stehen.

Beim letzten Sadtteiltreffen ging es schon einmal um das Thema Bäume als Naturdenkmale. Dazu gibt es die Idee für Schildescher interessierte Bürger*innen einen Baumspaziergang zu organisieren und anzubieten. Als fachkundige Begleitung können wir Adalbert Niemeier-Lüllwitz vom BUND anfragen, der uns zu den schon gelisteten Baumnaturdenmälern in Schildesche Auskunft geben kann. Ein guter Zeitpunkt für solch einen Spaziergang wäre der April oder Mai, wenn sich wieder größere Gruppen treffen können. Was aber sofort möglich ist, ist die Teilnahme an der Aktion der GRÜNEN während der Klimawoche vom 15. – 21. März. Es wird dazu aufgerufen, (Lieblings -) Bäume im Stadtbezirk zu suchen und zu finden und sie zu melden, damit sie auf die Liste der Baumnaturdenkmäler aufgenommen werden. Sie sind dadurch dauerhaft vor dem Abholzen geschützt. Infos dazu unter folgendem Link: https://gruenlink.de/1yjr.

In Anlehnung an die Diskussion zum Obersee enstand die Idee einer Müllsammelaktion der Stadtteilgruppe. Dazu und zu weiteren Ideen und Anliegen gibt es Vorschläge und Anregungen beim nächsten Stadtteiltreffen am Mittwoch den 14. April. Einladung folgt.