Romy Mamerow

Machen, was zählt – für eine Politik, die wirtschaftliche Vernunft mit ökologischer Verantwortung verbindet


Spitzenkandidatin für ein zukunftsfähiges Bielefeld

Ich trete erstmals als Spitzenkandidatin für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Bielefelder Rat und als Direktkandidatin für den Wahlbezirk Gellershagen an. Ich möchte Verantwortung übernehmen, damit Bielefeld lebenswert und zukunftsfähig bleibt – für meine Kinder und für kommende Generationen.


Klimaschutz als zentrale Zukunftsaufgabe

Ich bin über die Klimagerechtigkeitsbewegung zu den Grünen gekommen, weil die Bewältigung der Klima- und Umweltkrise für mich die zentrale Zukunftsaufgabe ist – lokal wie global. Bielefeld bis möglichst 2030 klimaneutral aufzustellen, dient nicht nur dem Schutz unserer Lebensgrundlagen. Es ist auch eine ökonomische Notwendigkeit, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität unserer Stadt langfristig zu sichern.

Dabei gerät die sich zuspitzende Klimakrise zunehmend aus dem Blick. Ausgerechnet jetzt, wo entschlossenes Handeln dringender denn je wäre, bleibt die Bundesregierung hinter ihren eigenen Versprechen zurück – mit verschlepptem Reformtempo, der geplanten Streichung der Förderung für kleine Solaranlagen und einer Subventionspolitik, die weiterhin fossile Energien begünstigt.

Gerade deshalb braucht es Städte, die Verantwortung übernehmen und konsequent handeln. Ich möchte in Bielefeld konkrete Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Schutz unserer Lebensgrundlagen vorantreiben – mit mehr Stadtbäumen, Dachbegrünung, entsiegelten Flächen und natürlichen Rückhalteräumen wie der Johannisbach-Aue.


Für eine Stadt, die sich bewegt – gerecht und zukunftstauglich

Ein entscheidender Baustein zur Erreichung unserer Klimaziele ist und bleibt die Verkehrswende. Ich setze mich für eine gerechte und alltagstaugliche Mobilität ein – mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, sicheren Fuß- und Radwegen sowie barrierefreien Haltestellen. Es geht nicht darum, den Autoverkehr zu verbieten, sondern darum, attraktive Alternativen zu schaffen, die es den Menschen erleichtern, ihr Auto öfter stehen zu lassen – aus Überzeugung.

Und um es deutlich zu sagen: Das ist keine Frage von Ideologie. Was ist ideologisch daran, wenn Kinder sicher zur Schule radeln können? Wenn Bus und Bahn verlässlich, bezahlbar und für alle zugänglich sind? Verkehrspolitik war über Jahrzehnte hinweg stark autozentriert – und gilt dennoch bis heute oft als „pragmatisch“. Dabei benachteiligt sie viele Menschen: insbesondere jene, die auf gute Fuß- und Radwege angewiesen sind oder sich kein Auto leisten können.

Klimaschutz bedeutet zugleich Gesundheitsschutz: durch bessere Luft, weniger Lärm und sichere Wege. Eine gerechtere Verteilung des öffentlichen Raums ist daher auch ein Beitrag zu mehr Lebensqualität – mit mehr Platz für Menschen, mehr Aufenthaltsqualität und einer Stadt, die sich an den Bedürfnissen aller orientiert.


Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke zusammendenken

Ich bin überzeugt: Wer Klimaschutz ernst meint, muss auch wirtschaftliche Realitäten mitdenken. Klimaschutz funktioniert nicht gegen die Wirtschaft – sondern nur gemeinsam mit ihr.

In Bielefeld übernehmen viele Unternehmen bereits Verantwortung – sie reduzieren Emissionen, setzen auf klimafreundliche Produkte und investieren in faire Arbeitsbedingungen. Dieses Engagement will ich gezielt stärken: durch verlässliche Rahmenbedingungen, digitale und schnellere Verfahren, weniger Bürokratie und eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dazu brauchen wir eine intelligente Flächenpolitik, die mit den Ressourcen sorgsam umgeht, und mehr Unterstützung für Gründer*innen und kleine Unternehmen, die den Wandel aktiv gestalten.

Doch dafür braucht es nicht nur Konzepte, sondern Menschen, die sie umsetzen. Es sind die Fachkräfte in der Gebäudetechnik, im Handwerk, in der Energieversorgung, der Kreislaufwirtschaft oder der IT, die Klimaschutz ganz konkret in die Praxis bringen. Gerade in den dualen Ausbildungsberufen spüren wir bereits heute einen akuten Fachkräftemangel – mit steigender Tendenz. Deshalb muss Politik nicht nur Ziele formulieren, sondern auch dafür sorgen, dass die berufliche Ausbildung gestärkt, die Arbeit in diesen Branchen aufgewertet und junge Menschen gezielt für diese Aufgaben gewonnen werden.

Eine starke, nachhaltige Wirtschaft sichert nicht nur ökologischen Fortschritt und sozialen Zusammenhalt – sie sichert auch gute Arbeitsplätze in unserer Stadt und schafft neue berufliche Perspektiven für kommende Generationen.


Soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt – weil soziale Ungleichheit wächst und viele Menschen das Gefühl haben, mit ihren Bedürfnissen nicht gesehen und abgehängt zu werden. Die zunehmende Unterfinanzierung der öffentlichen Daseinsvorsorge verschärft diesen Trend zusätzlich.

Ich setze mich in Bielefeld für bezahlbaren Wohnraum, Bildungsgerechtigkeit durch starke integrierte Schulformen, verlässliche Schulsozialarbeit und Ganztagsangebote sowie echte Teilhabe für alle ein. Trotz steigender Kosten durch Tarifanpassungen und neue Bedarfe haben wir es geschafft, die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen mit unseren sozialen Trägern im bisherigen Umfang zu sichern.

Soziale Gerechtigkeit ist seit jeher mein politischer Kompass – denn sie ist die Grundlage für das Vertrauen in unsere Demokratie und ein gutes Leben für alle. Und auch wenn ich das kommunalpolitisch nicht direkt beeinflussen kann, stehe ich klar für die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer für große Privatvermögen und die Neugestaltung der Erbschaftssteuer.


Wohnraum schaffen – gerecht und nachhaltig

Bezahlbares Wohnen bleibt für mich eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit. Ich setze auf kluge Nachverdichtung statt Neubau auf der grünen Wiese – mit Aufstockung, Umnutzung und Dachausbau.

Gleichzeitig müssen wir Antworten auf steigende Bau- und Zinskosten und veränderte Wohnbedarfe finden: Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf steigt – unter anderem durch die Zunahme von Single-Haushalten. Besonders deutlich ist das bei Ein-Personen-Haushalten ab 65 Jahren, was auch mit dem verständlichen Wunsch vieler älterer Menschen zusammenhängt, nach dem Auszug ihrer Kinder in der vertrauten Wohnung zu bleiben. Diese Entwicklungen stellen den Wohnungsmarkt vor neue Herausforderungen – gerade in einer Stadt wie Bielefeld, in der der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum weiter wächst. Deshalb brauchen wir kreative, sozialverträgliche Lösungen: etwa gemeinschaftliche Wohnformen, gezielte Beratung, barrierefreie Umgestaltung und Anreize für flächenschonendes Wohnen und den Umzug auf kleinere Wohnflächen – ohne Druck, aber mit Perspektive.

Ich möchte die städtische Wohnungsgesellschaft BGW deshalb gezielt stärken und trete dafür ein, dass Baugrund bevorzugt an Genossenschaften vergeben wird. Mit einer Sozialquote von 33 % im Neubau und z. B. dem Ankauf von Belegungsrechten sollen günstige Wohnungen geschaffen und erhalten werden. Denn Wohnen ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht – für alle Generationen.


Finanzen im Blick – Verwaltung zukunftsfähig gestalten

Als finanzpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion setze ich mich dafür ein, dass Bielefeld finanziell handlungsfähig bleibt. Dazu braucht es einen genehmigungsfähigen Haushalt, der ehrlich konsolidiert und nicht auf unsichere Mehreinnahmen baut. Ich kämpfe für eine faire Lastenverteilung zwischen Bund, Land und Kommunen – und für Investitionen, die unsere Stadt zukunftsfähig machen.

Eine moderne, leistungsfähige Verwaltung ist dafür zentral. Sie muss mit den wachsenden Anforderungen Schritt halten und gleichzeitig nachhaltige Strukturen schaffen. In den nächsten Jahren werden voraussichtlich bis zu 2000 Stellen in der Bielefelder Verwaltung aufgrund des Fachkräftemangels nicht wiederbesetzt werden können – das macht deutlich: Wir müssen jetzt umsteuern.

Deshalb möchte ich Bürokratie abbauen, Prozesse vereinfachen und die Digitalisierung konsequent nutzen – etwa durch Self-Services, Chatbots oder Experimentierräume für digitale Innovationen. Nur wenn wir Abläufe klug automatisieren und Standards neu denken, können wir den Personalmangel auffangen und den Service für die Bürger:innen erhalten – oder sogar verbessern.

Als Beisitzerin im Fraktionsvorstand der grünen Ratsfraktion arbeite ich daran, dass politische Prioritäten und finanzielle Entscheidungen zusammenpassen. Nur mit klarer Haushaltssteuerung und verantwortungsvoller Mittelverwendung bleibt unsere Stadt auf Kurs.


Politik beginnt im Stadtteil

Als aktives Mitglied der Stadtteilgruppe Schildesche erlebe ich immer wieder, wie sehr Politik wirkt, wenn sie greifbar und konkret wird – wenn Menschen sehen, dass wir zuhören, dranbleiben und Veränderungen vor Ort ermöglichen. Dieses direkte Feedback aus dem Stadtteil ist mir wichtig, denn es stärkt das Vertrauen in demokratische Prozesse – und zeigt, dass politisches Engagement tatsächlich etwas verändern kann.

Ob es um sichere Schulwege, den Ausbau von Radwegen Richtung Innenstadt und Uni, eine mögliche Verlängerung der Stadtbahn nach Jöllenbeck oder den Schutz unserer Parks und Grünzüge geht – viele Themen, die wir in Schildesche diskutieren, betreffen das tägliche Leben der Menschen unmittelbar. Politik wird hier nicht abstrakt verhandelt, sondern sichtbar und spürbar gestaltet.

Wir arbeiten an einer Mobilitätspolitik, die auch für Kinder und ältere Menschen sicher und alltagstauglich ist, setzen uns für mehr bezahlbaren und klimagerechten Wohnraum ein und begleiten Schulneubauten wie den der Martin-Niemöller-Gesamtschule kritisch und konstruktiv. Dabei geht es uns nicht nur um einzelne Maßnahmen, sondern um ein Stadtteilleben, das sozial, ökologisch und lebendig ist – für alle Generationen.

Gerade in Zeiten politischer Polarisierung ist es entscheidend, Räume zu schaffen, in denen man miteinander ins Gespräch kommt, unterschiedliche Perspektiven ernst nimmt und gemeinsam an Lösungen arbeitet. Daran will ich mit Herz, Haltung und einem offenen Ohr weiter mitwirken – in Schildesche und darüber hinaus.


Persönlich, engagiert, vernetzt

Ich lebe mit meiner Familie in Gellershagen, einem vom Wohnungsbau geprägten, sozial durchmischten Stadtteil mit viel Grün, und habe an der Universität Bielefeld mein Magisterstudium in Geschichte und Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Durch meine Arbeit in der IT-Branche verbinde ich wirtschaftliche Kompetenz mit digitaler Perspektive.

Als Leiterin des Wahlkreisbüros unserer Landtagsabgeordneten Christina Osei kenne ich die Schnittstellen zwischen Landespolitik und kommunaler Praxis – zwischen politischer Gestaltung und konkreter Umsetzung. Dazu bin ich Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse Bielefeld und im Aufsichtsrat der WEGE – der Wirtschaftsförderung für Bielefeld.

Ehrenamtlich engagiere ich mich seit vielen Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung. Ich bin Mitbegründerin von Parents for Future Bielefeld und des Klimabündnisses Bielefeld. Bei Scientists for Future habe ich gemeinsam mit Walter Pfeiffer die Projektleitung für die Bielefelder Klimabahn übernommen.

Darüber hinaus unterstütze ich soziale Initiativen wie die Schulkramkiste Bielefeld, die Öffentlichkeitsarbeit der Pfarrgemeinde Christkönig und den Dornberger Lebensmittelkorb.